Förderung der Bodenbrüter, insbesondere Rebhuhn und Fasan
Rebhuhn, Wachtel und Fasan sind unsere heimischen Feldhühner. Das Rebhuhn ist eine Leitart der Agrarlandschaft.
Ihr Lebensraum ist jedoch immer bedrohter, die Populationen sinken:
In den letzten rund 50 Jahren ging es steil bergab. Der Bestand an Rebhühnern hat seit 1980 in West- und Zentraleuropa um mehr als 90 Prozent abgenommen.
Die Jägerschaft des Landkreises Uelzen praktiziert zwar schon seit Jahrzehnten einen freiwilligen Verzicht auf die Bejagung des Rebhuhns und des Fasans, doch die Bestände haben sich noch immer nicht erholt.

Deshalb haben ausgehend vom Hegering Bienenbüttel engagierte Jäger sich bereits vor einigen Jahren der Problematik angenommen. Das »Projekt zur Förderung der heimischen Feldhühnern« fördert die Biotope dieser rarer werdenden Arten, es beinhaltet intensives Prädatorenmanagement und auch die Auswilderung von Jungvögeln aus autochtonen Beständen. Diese Maßnahmen zielen jedoch nicht nur auf die bejagbaren Feldhühner sondern sie kommen allen
Niederwildarten und Bodenbrütern zu Gute.

Foto: B.Heukamp
Das Ziel ist die Schaffung von Populationen,
– die sich selbst erhalten (genügend große Populationsdichte) und
– die in geeigneten Biotopen genügend Nahrung, Deckung, … finden (Biotopverbesserung).
Die Maßnahmen dieses Projekts laufen 3-gleisig ab:
Biotopverbesserungvor Aussetzung müssen umfangreiche Lebensraumverbesserungen stattfinden Erhalt und Schaffung von Rückzugsräumen in der Agrarlandschaft Schaffung von Anreizen für die Landwirtschaft zur artenverträglichen Bewirtschaftung |
PrädatorenmanagementEine Bejagung der wichtigsten Prädatoren, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, dient ebenfalls dem Erhalt der Feldhühner und anderer Niederwildarten/Bodenbrüter |
AuswilderungBestandsstützungen oder Wiederansiedlung durch Auswilderung Unterstützende Maßnahmen (Fütterung Winter/Frühjahr), bis die Biotope genügend Blühstreifen und Zwischenfrüchte bieten |
Biotopverbesserung sollte in allen Revieren ein angestrebtes Ziel sein.

Was kann der Landwirt (zusammen mit dem Revierinhaber) tun:
▷ Lerchenfenster anlegen (»Skylark plots« – Idee aus England) |
▷ ungedrillte Flächenstücke bestehen lassen |
▷ Anlegen von Brachflächen |
▷ Der Landwirt könnte z.B. mehrjährige Blühflächen anlegen • mind. 20 m breit; die Flächen sollten nicht zu schmal sein, denn der Fuchs sucht diese gerne linear ab – optimal wäre 1 ha • Man sollte jeweils im Wechsel die Hälfte der Fläche umbrechen und neu ansäen, so dass – immer eine Hälfte als zweijährig Bestand bereit steht –> frühe Insekten für Kükenaufzucht – immer eine Hälfte einjährig ist –> Rückzugsfläche, Deckung |
▷ Zwischenfrüchte nach der Ernte wären ebenfalls hilfreich. |
▷ Getreidestoppeln in Streifen höher stehen lassen; hier findet ein Feldhuhn Deckung. |
▷ Wegeseitenräume respektieren und nicht abmähen, mulchen oder umpflügen |
==> Schaffung von Diversität der Landschaft und Vernetzung der Landschaft


Mittlerweile machen zahlreiche Reviere im Nord-Landkreis mit, so dass ein Netz von Biotopen und Poulationen entstehen kann.
Gerne werden zur Unterstützung des Projektes Spenden entgegengenommen.
B.Heukamp